STROM – Rückblick März 2024

In Warteposition

Nach den überdurchschnittlich starken Reduzierungen der letzten Monate legten die Strom-Spotpreise im März mit einem Plus von 10 Prozent eine Verschnaufpause ein.

Was isoliert betrachtet als viel gelten darf, folgt dennoch dem Trend sinkender Preise, denn letztlich blieben die Notierungen unterhalb des Dezemberniveaus. Diese als temporär anzusehenden Erhöhungen im Spotmarkt führten zu der Besonderheit, dass die Futures der Folgemonate sogar günstiger als der Spot im Monat März abschlossen.

Insgesamt aber bestätigt die Entwicklung den langfristigen Trend zu weiteren Reduzierungen.

Bei genauerer Betrachtung des Monatsverlaufs war das zweite Monatsdrittel die ausschlaggebende Phase, als im Durchschnitt ein Preis von 7,47 Ct/KWh vorlag. Dem entgegen steht das dritte Drittel mit nur 6,20 Ct/KWh – was dem Schnitt des attraktiven Vormonats Februar entspricht.

Als wesentlichen Impuls für diese Entwicklung betrachten die Experten den Kohlepreis. Bei diesem wurden abermals höhere Notierungen von mittlerweile rund 120 USD/t beobachtet. Das ist zwar immer noch weniger als die letzte Zwölf-Monats-Spitze mit etwa 140 USD/t, aber auch deutlich mehr als das Zwölf-Monats-Tief von 90 USD/t aus dem Sommer 2023. Hauptgrund für diese wiederholte Erhöhung sind hauptsächlich die Transportkosten in der Logistik. Der Schiffsunfall in Baltimore / USA hat diesen angespannten Markt zusätzlich beeinflusst.

Demgegenüber standen ein stabiler Gaspreis sowie Emissionspreise, die die Dynamik der Entwicklung abfederten. Der Ausblick auf einen witterungsbedingten Nachfragerückgang bei Gas wird einen eher positiven Einfluss auf den Strompreis haben und zu mittelfristigen Reduzierungen führen. Der Ausblick auf Zinssenkungen weltweit – federführend sind die USA – wird tendenziell die Nachfrage nach Rohstoffen anschieben, was zu Preiserhöhungstendenzen führen könnte. Insofern ist ein sonniges Wetterszenario mit guten Winden ein unter Preisgesichtspunkten ersehntes.

Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass die Futures für den Folgemonat April unterhalb des März lagen, und somit auch den Trend mitnehmen. Der 3-Monatskontrakt blieb zum Vormonat auf die Nachkommastelle stabil und liegt in etwa um 1,0 Ct/KWh unterhalb des März-Spot. 5,696 Ct/KWh sprechen eine klare Sprache und senden ein eindeutiges Signal auch für das Frühjahr.

Die Futures für das Jahr 2025 schlossen bei 7,30 Ct/KWh ab, und lagen somit um 0,1 Ct/KWh unterhalb der Preise des Vormonats. Der Trend des letzten Jahres (für Futures 2024) setzt sich somit nahtlos fort. Die darauffolgenden Jahre (2026/2027/2028) verhielten sich ähnlich wie in der Vergangenheit und zeigten sinkende Notierungen.

Die Kontraktpreise:

Kontrakt März: im Durchschnitt 6,165 Ct/kWh 
Kontrakt April: im Durchschnitt 5,755 Ct/kWh
Kontrakt +3 Monate: im Durchschnitt 5,696 Ct/kWh

Autor: Dimitrios Koranis

Dieser Beitrag erschien am 10.04.2024 bei KI Web (Kunststoff-Information)