STROM – Rückblick Juni 2025
Strom Juli 2025: Die Sommersonne lässt die Notierungen sinken

Der prognostizierte Rückgang der Strompreise hat sich auch im Juni bestätigt. Die Notierungen schlossen mit durchschnittlich 66,25 EUR/MWh ab und lagen damit rund 6 Prozent unter dem Vormonatsniveau. Die geopolitischen Volatilitäten spiegelten sich in der Entwicklung während des Monats wider: Während im ersten Monatsdrittel ein massiver Rückgang auf durchschnittlich 57,95 EUR/MWh zu verzeichnen war, explodierten die Preise im zweiten Drittel auf durchschnittlich 71,84 EUR/MWh, bevor sie sich dann im letzten Juni-Drittel mit 68,97 EUR/MWh langsam wieder beruhigten. Damit lagen die Spitzen der Notierungen im Juni in etwa auf dem Niveau der April/Mai-Preise. Der Markt hat schon Schlimmeres gesehen…
Haupteinflussfaktoren waren der eskalierende Konflikt zwischen Israel und Iran und seine Auswirkungen auf den Öl- und den für die Stromerzeugung relevanten Gaspreis. Dass es nicht zur Sperrung der Straße von Hormus kam, limitierte den reflexartigen Anstieg der Gaspreise. Hinzu kam, dass dank der sonnigen Sommertage der wachsende Beitrag aus der Photovoltaik die Notierungen dämpfte.
Weitere Reduzierungen der Strompreise sind – bei aller Vorsicht – weiterhin wahrscheinlich, weil der Anteil der Solarenergie hoch bleiben dürfte. Allerdings haben die intensiven Sonnenstunden auch ihre Schattenseite: Sie lassen die Pegelstände in den Flüssen sinken. So ist davon auszugehen – und erste Meldungen sind bereits bestätigt –, dass die französischen Atomkraftwerke aus Sicherheitsgründen gedrosselt werden. Das wird das Angebot verknappen und die Preise stabilisieren. Zudem werden die niedrigeren Pegelständen die Belieferung der deutschen Kraftwerke mit Kohle durch die Binnenschifffahrt erschweren. Das dürfte die Notierungen treiben.
Die Frontmonate (Monats- bzw. 3-Monatskontrakte) zeigen bereits erste Indizien dieser Risikoszenarien. Wieder einmal bestätigt sich die Beobachtung der Marktskeptiker: Negatives wird sofort eingepreist, während Positives hart um seine Wirksamkeit kämpfen muss. Zum Glück hat die Vergangenheit bewiesen, dass das Böse nicht immer gewinnt… Die Preise für das Folgejahr (2026) sind im Kern stabil geblieben.
Die Kontraktpreise:
Kontrakt Juni: im Durchschnitt 65,67 EUR/MWh
Kontrakt Juli: im Durchschnitt 80,40 EUR/MWh
Kontrakt +3 Monate: im Durchschnitt 85,15 EUR/MWh
Autor: Dimitrios Koranis
Dieser Beitrag erschien am 10.06.2025 bei KI Web (Kunststoff-Information)