GAS – Rückblick Mai 2023

Notierungen liegen deutlich unter Vormonatsniveau – Entspannte Lage auf dem Versorgungsmarkt

Die Gaspreise im Spotmarkt entwickelten sich parallel zu den Strompreisen und lagen, entgegen den Erwartungen, deutlich unter dem Niveau der Vormonate. Nachdem die Notierungen schon seit Jahresbeginn in Summe um mehr als 2 Ct/KWh nachgegeben hatten (ein Rückgang, der im Laufe der Zeit abflachte), legte der Mai nochmal eine Schippe drauf und verzeichnete ein Minus von mehr als 1 Ct/KWh gegenüber dem April. Im Durchschnitt ergab sich für den Wonnemonat mithin ein Preis von 3,229 Ct/KWh.

Dass die Spotmärkte damit bereits im fünften Monat in Folge unterhalb der Gaspreisbremse lagen, sei hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Bemerkenswert hingegen: An zehn Tagen im Mai unterbot der Preis für Gas die magische Marke von 3 Ct/KWh. Besonders gegen Monatsende sanken die Notierungen, was nicht zuletzt dem endgültigen Wegfall der Heizperiode geschuldet sein dürfte.

Für Entspannung sorgt auch der Blick auf den Füllstand der Gasspeicher: Sie sind mit knapp 70 Prozent für diese Jahreszeit rekordverdächtig voll. China fragt derzeit weniger LNG nach und setzt stattdessen auf die hauseigene Kohleproduktion. Von dieser Umschichtung im Rohstoffmix im Reich der Mitte profitiert auch Deutschland.

Beim Vergleich mit den im April gehandelten Futurepreisen für Mai (4,28 Ct/KWh) konnten sich die Spotmärkte mit 3,229 Ct/KWh deutlich absetzen. Der Blick auf die Folgemonate zeigt ein dem Spotmarkt nachziehendes Bild: Der Future für Juni bewegt sich im Schnitt bei 3,208 Ct/KWh. Das entsprach vollumfänglich den tatsächlichen Spotpreisen aus dem Mai. Aber auch die Futures für die Folgemonate (+3 Monate) ziehen mit 3,274 Ct/KWh nach.

Die Kontraktpreise:

Kontrakt Mai: im Durchschnitt 3,993 Ct/KWh
Kontrakt Juni: im Durchschnitt 3,208 Ct/KWh
Kontrakt +3 Monate: im Durchschnitt 3,274 Ct/KWh

Autor: Dimitrios Koranis

Dieser Beitrag erschien am 09.06.2023 bei Ki Web (Kunststoff-Information)