STROM – Rückblick Mai 2025

Strom Juni 2025: Preise im Sinkflug Richtung Sommer

Der Trend aus dem März hat sich bestätigt: Auch im Mai gaben die Strompreise, nicht zuletzt saisonal bedingt, weiter nach – den dritten Monat in Folge. Im Spotmarkt standen die Notierungen im Schnitt bei 70,18 EUR/MWh. Die Volatilität hielt sich in Grenzen: Im ersten Drittel des Monats schwankten die Preise um einen Mittelwert von 73,56 EUR/MWh, um im zweiten Drittel leicht auf 73,04 €/MWh zurückzugehen. Erfreuliche 64,55 EUR/MWh im dritten Drittel trugen dann dazu bei, dass der Durchschnitt bei fast glatten 70 EUR/MWh landete. Für Juni erscheint die Ziffer „6“ auf der Zehnerstelle als nicht unwahrscheinlich.

Haupteinflussfaktor für diese Entwicklung waren die Stabilität der Rohstoffpreise: Vor allem die Notierungen für Kohle gingen gegen Monatsende deutlich zurück. China baut seine Förderkapazitäten aus, wodurch die Lagerbestände steigen. Das wird auch in Deutschland perspektivisch für Versorgungssicherheit und Stabilität sorgen. Hinzu kommt, dass wetterbedingt hierzulande weniger Kohle zur Stromerzeugung benötigt werden wird. Jahreszeitkonform entwickeln sich auch die Gaspreise. Von dieser Seite dürfte kein Risiko drohen. Der Füllgrad der Gasspeicher nähert sich der Marke von 50 Prozent. 

Wer sich jetzt allerdings zurücklehnt, kann ein böses Erwachen erleben. Die Wetterprognosen deuten auf einen überdurchschnittlich warmen und trockenen Sommer hin. Das spricht für viel Sonnenenergie und dadurch weiter sinkende Strompreise. Die Gefahr eines Kollapses des Stromsystems durch Überlastung wie in Spanien ist in Deutschland deutlich unwahrscheinlicher, aber nicht ausgeschlossen. Gleichzeitig ist zu befürchten, dass die französischen Atomkraftwerke gedrosselt werden müssen, da es an den notwendigen Kühlungen fehlt. Ebenso könnten, wie schon in den Vorjahren, sinkende Pegelstände in den Flüssen den Transport von Kohle zu den Kraftwerken erschweren. 

Für den Juni und die Folgemonate sind entsprechende mögliche Effekte bereits eingepreist. Und auch die Notierungen für das Folgejahr 2026 sind ebenso (vorerst) leicht gestiegen

Die Kontraktpreise:

Kontrakt Mai: im Durchschnitt 69,24 EUR/MWh 
Kontrakt Juni: im Durchschnitt 74,21 EUR/MWh
Kontrakt +3 Monate: im Durchschnitt 78,76 EUR/MWh

Autor: Dimitrios Koranis

Dieser Beitrag erschien am 10.06.2025 bei KI Web (Kunststoff-Information)